Unwetter wütet schwer in Wachtberg

Das Unwetter in Wachtberg am vergangenen Wochenende hat in vielen Dörfern der Gemeinde für teils erheblichen Schaden gesorgt. Bäche traten über die Ufer und über- bzw. unterspülten ganze Straßenzüge, mehrere dutzend Private Wohnhäuser wurden geflutet. Die Feuerwehr war nach starken Regenfällen von über 100 Litern pro Quadratmeter in den Höhen ab 14:30 Uhr am Samstag beim ersten Einsatz, über 200 weitere sollten folgen. Unterstützende Wehren aus dem gesamten Kreis reisten an, dennoch waren die unermüdlichen Helfer bis halb fünf am Sonntagmorgen im Einsatz. Auch in den angrenzenden Gemeinden, Grafschaft und auch in Bonn richtete die Flut große Schäden an.

Die gute Nachricht allerdings: Weder Anwohner noch Helfer hatten Personenschäden zu beklagen. Da manche Einsatzstellen für die Feuerwehr nicht zugänglich waren, kamen zusätzlich das DLRG mit Strömungsrettern zum Einsatz. Durch weitere Hilfsorganisation wurde der Rettungsdienst und die Einsatzversorgung sichergestellt. Die Wassermassen hätten nie gekannte Ausmaße erreicht, betonte Jörg Ostermann, Kriesenstabsleiter der Gemeinde Wachtberg, bei der Pressekonferenz am Sonntag Mittag. Durch den Mehlemer und Godesberger Bach hätten sich Flutwellen ihren Weg durch die Gemeinde gebahnt.

In Pech wurden mehrere Autos weggespült, Kanäle hielten den Fluten nicht stand, Brücken stürzten ein. In Niederbachem musste die Konrad-Adenauer-Straße wegen Gasalarm evakuiert werden, auch hier war eine Brücke eingestürzt und beschädigte eine Leitung. Die L123 zwischen Berkum und Arzdorf bleibt gesperrt, nach derzeitigem Stand für mehrere Monate. Jörg Ostermann betonte im Hinblick auf präventive Maßnahmen, dass solche Wetterphänomene technisch nicht zu verhindern seien. „Man kann sich vor so etwas nicht schützen“.

Bürgermeisterin Renate Offergeld dankte allerdings den vielen freiwilligen Helfern, die in den Dörfern ihre Nachbarn tatkräftig unterstützten. Ein kleiner Trost war zudem die Ankündigung der Volksbank, jedem Betroffenen einen zinsfreien Kredit von bis zu 10.000 Euro einzuräumen. Nicht so gut klangen dagegen die Ankündigungen für anstehende Reparaturarbeiten: Vier Brücken müssen komplett neu gebaut werden; zwei in Pech, eine zwischen Arzdorf und Berkum und eine in Niederbachem, dafür rechnet man bei der Gemeinde mit 14-18 Monaten Bauzeit. (RSC)